Igel sind sehr spezielle Patienten und daher brauchen wir auch immer wieder sehr spezielle Hilfsmittel zur Behandlung und Pflege aller Patienten.
Stell Dir vor, es handelt sich um einen Weihnachtswünschebaum, an dem viele kleine Wunschkugeln hängen, auf denen folgende Wünsche stehen, die Du abpflückst und unseren kleinen Schützlingen
erfüllst.
Annemarie ist ein zauberhaftes Igelmädchen.
Sie kam zu uns, weil sie abgemagert und zu klein gefunden wurde. Zu allem Unglück hatte sie einen sehr starken Kratzerbefall und auch sonst waren alle üblichen Insassen im Gepäck.
Annemarie kämpft ganz tapfer und erträgt ihre Behandlung sehr gut. Sie ist ganz sanft und ist zu jeder Zeit sehr freundlich. Das kann man nicht von allen Igeln sagen ;)
Aber sie hat noch einen langen Weg vor sich.
Sterofundin ist das Lebenselexier, welches alle Notfallpatienten als erstes infundiert bekommen. Das ist so ein bisschen wie in der menschlichen Notaufnahme, alle bekommen erst einmal einen Tropf
angelegt...
Beim Igel ist es in dieser Form nicht möglich eine Infusion zu legen, aber man kann diese Lösung auch einfach spritzen.
Und wenn Igel nicht fressen wollen oder können, aber wenigstens noch selbständig trinken oder schlecken, dann setzen wir es einer Futterlösung zu, damit sie mit allen nötigen Elektrolyten versorgt sind.
André wurde mit knapp 300g tagaktiv gefunden.
Also weit entfernt vom Winterschlafgewicht.
Leider auch mit allen Würmern bepackt.
Es gibt leider keine gesunden Igel mehr.
Sie schaffen es kaum noch, selbst zu überleben.
Puur Probiotic 150g ist eine andere Art von Lebenselixier.
Wenn die Igel ihre sehr anspruchsvolle Behandlung erfolgreich überstanden haben, brauchen sie einen Aufbau der Darmflora. Davon lassen die Medikamente nämlich nicht allzu viel lebendig. Und eine
gesunder Darm ist gleich ein stabiles Immunsystem.
Daher müssen wir alles, was die Medikamente zerstört haben, hinterher wieder reparieren und dafür ist dieses Pulver. Es besteht aus vielen vielen Millionen guter Darmbakterien.
Natascha und Natalie wurden ihres Obdachs beraubt.
Die Gemeinde Kolkwitz hat ein Laubkommando durch die Botanik geschickt und die haben alles kurz und klein geblasen... Eigentlich ist da nur ein Graben...
Bei diesen beiden war es ein bisschen Glück im Unglück, denn sie sind an sich viel zu klein für den Winterschlaf, aber insgesamt bleibt diese Aktion natürlich völlig sinnfrei...
Sie haben einen Moment gebraucht, um sich zu enttraumatisieren, aber inzwischen geht es ihnen soweit gut.
Wir können die Igel zwar in Gefangenschaft gut mit hochwertigem Katzenfutter versorgen, aber sie brauchen dazu auch hochwertige Mineralien und Vitamine.
Erst haben sie die Würmer in sich, die dafür sorgen, dass sie auf dieser Ebene unterversorgt sind und dann fordern die Behandlungen ihren Tribut. Also brauchen sie jede Menge Hilfe zum Aufbau
neuer Puffer.
Ruth ist eine erwachsene Igelin, die nur noch die Hälfte von dem wiegt, was sie wiegen sollte...
Sie verhungerte fast, weil sie nicht das richtige zu essen finden und davon auch noch nicht mal ausreichend. Und weil sie bis oben hin voller Endoparasiten ist.
Sie hat sich inzwischen stabilisiert und auch schon etwas zugenommen. Dank der hier aufgeführten Zaubermittelchen, geht es aufwärts. Bis sie allerdings in den Winterschlaf darf, muss sie noch
viel gesünder werden.
Ein weiteres ultimatives Zaubermittel ist RECOVERY IMMUN.
Wenn Patienten nicht essen können oder wollen, dann kann man sie damit entweder füttern oder sie können es manchmal noch selbst schlappern. Es war in vielen Fällen schon lebensrettend, weil es
das kranke und ausgemergelte Tier mit allem versorgt, was für diesen Fall wichtig ist.
Mathilda ist nicht nur als erwachsener Igel extrem abgemagert, sie hat auch einen großen Abszess im Unterbauch.
Also inzwischen "hatte" - denn sie ist auf dem Wege der Besserung. Aber es wird noch ein wenig dauern, bis sie in den Winterschlaf gehen kann.
Auch ihr Rucksack ist prall gefüllt - neben den körperlichen Problemen, hat sie natürlich auch alle Würmer mitgebracht.
Auch wenn dieser Wunsch etwas seltsam anmuten mag, so handelt es sich doch für uns um ein essentielles Gebrauchsgut.
Unsere Station kann nicht an moderne Heizmöglichkeiten angebunden werden. Das ist baulich nicht möglich.
Daher steht in der Station ein kleiner braver und vor allem fleißiger Dauerbrandofen.
Und dafür brauchen wir immer wieder Holz und Kohle.